Immunhämatologie

Immunhämatologie, auch Immunohämatologie genannt, ist ein Fachgebiet der Transfusionsmedizin und der Hämatologie, das sich mit der Immunität gegen Blutzellen- und Blutgruppenantigene befasst. Ziel ist die Identifikation von Antigenen und Antikörpern, die die Kompatibilität von Bluttransfusionen und Transplantationen beeinflussen.

Zu den Kernaufgaben gehören die ABO- und Rhesustypisierung, die Kreuzprobe, die Antikörpersuche und -identifikation sowie die Bestimmung von Phänotypen oder Genotypen für rote Blutkörperchen, Thrombozyten und andere Blutzellen. Dadurch wird eine sichere Zuteilung von Spendern an Empfänger gewährleistet und das Risiko transfusionsassoziierter Komplikationen reduziert. Zudem werden allo- und autoantibody-Profile erfasst, um zukünftige Transfusionen oder Schwangerschaften besser zu planen.

Die immunhämatologischen Erkenntnisse sind grundlegend für die Transfusionssicherheit und die Vermeidung transfusionsbedingter Reaktionen. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Hämolyse des Fetus und Neugeborenen (HDN), bei allo- und autoimmunhämolytischen Anämien sowie in der Transplantationsimmunologie, einschließlich der Abklärung von Kompatibilitäten zwischen Spender- und Empfängersystemen.

Typische Methoden umfassen serologische Techniken wie Hämagglutination, direkte und indirekte Antiglobulinreaktionen, Panelreaktionen sowie moderne Ansätze wie Gel- und Festphasenmethoden, Flusszytometrie und genetische Genotypisierung zur Bestimmung von Blutgruppenantigenen. Qualitätskontrollen, Leukoreduktion, Bestrahlung von Blutprodukten und CMV-Matching gehören zu den wesentlichen Sicherheitsmaßnahmen in der Praxis.