Illiquidität

Illiquidität bezeichnet in Finanzmärkten den Zustand, in dem ein Vermögenswert sich nur schwer, zeitnah oder zu signifikanten Preisabschlägen in Bargeld überführen lässt. Einer hohen Liquidität stehen liquide Märkte gegenüber, in denen Transaktionen schnell und zu möglichst stabilen Preisen möglich sind. Bei Illiquidität lässt sich der Vermögenswert nicht ohne erhebliche Kosten verkaufen; der erzielbare Preis hängt stark vom Marktumfeld ab, und der Handel kann lange dauern.

Ursachen sind geringe Handelsvolumina, geringer Marktteilnehmerumfang, fragmentierte Märkte, restriktive Bestimmungen oder spezifische Merkmale des Vermögenswerts. Typische Indikatoren sind hoher Bid-Ask-Spread, geringe Markttiefe, großer Preis-Einfluss bei Verkäufen sowie längere Zeit bis zur Liquidation.

Folgen: Höhere Finanzierungskosten, Verpflichtungen zu Risikopuffer, Bewertungsunsicherheit, erhöhte Kosten beim Verkauf oder Refinanzierung. Illiquidität kann das Risiko eines Fonds oder Portfolios erhöhen, insbesondere in Stressphasen, wenn Marktteilnehmer ausfallen. In der Praxis verlangen Investoren für illiquide Vermögenswerte oft eine Rendite- oder Liquiditätsprämie; Valuation wird sensibel gegenüber Annahmen über Liquidität.

Beispiele und Gegenmaßnahmen: Immobilien, Private-Equity- oder Infrastrukturinvestments, bestimmte Hochzinsanleihen, exotische oder maßgeschneiderte Derivate, nicht börsennotierte Anleihen. Gegenmaßnahmen umfassen Diversifikation, Nutzung von Liquiditätsfazilitäten, strengere Risikomessung und Stresstests, realistische Bewertungsverfahren und längere Anlaghorizonte.