Hygromsensoren

Hygromsensoren sind Messgeräte, mit denen die Feuchtigkeit in Luft oder Gasen gemessen wird. Typischerweise wird die relative Luftfeuchtigkeit (RH) angegeben, also das Verhältnis der aktuellen Wasserdampfmenge zur maximalen Wasserdampfkapazität bei einer bestimmten Temperatur. In spezialisierten Anwendungen können auch absolute Feuchte, spezifische Feuchte oder der Taupunkt erfasst werden.

Prinzipien und technologien

Zu den verbreitetsten Technologien gehören kapazitive und resistive Sensoren. Kapazitive Sensoren nutzen die Änderung der Dielektrizitätskonstante eines hygroskopischen Films, wodurch sich die Kapazität zwischen zwei Elektroden ändert, sobald Feuchtigkeit aufgenommen wird. Resistive Sensoren messen den Wandel des elektrischen Widerstands eines feuchteabhängigen Films. Es gibt auch thermoanalytische oder thermische Sensoren, die anhand der Wärmeübertragung zwischen Sensor und Luft Rückschlüsse auf den Wasserdampfgehalt ziehen. Zusätzlich existieren optische und spezialisierte Sensoren, die unterschiedliche Messprinzipien kombinieren oder in Nischen eingesetzt werden.

Ausgabe und Integration

Hygromsensoren liefern in der Regel ein elektrisches Signal: Analoge Ausgänge (z. B. 0–1 V, 0–3,3 V, 4–20 mA) oder digitale Signale (I2C, SPI, UART). Viele Modelle integrieren eine Temperaturmessung und berücksichtigen eine Temperaturkompensation, um Präzision zu erhöhen. Sensoren können in kompakte Bausteine, Module oder als Teil von komplexen Messsystemen vorliegen.

Anwendungen und Eigenschaften

Einsatzgebiete reichen von Klima- undHLV-Systemen (HVAC), Industrieprozesssteuerung, Landwirtschaft, Museums- und Archivierung, Lebensmittel- und Pharmaindustrie bis hin zu Data-Center- und Consumer-Geräten. Wichtige Eigenschaften sind Genauigkeit, Reaktionszeit, Langzeitstabilität, Temperaturbereich und Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzung oder Gasen. Wartung und Kalibrierung, oft mittels Kalibrierstandards oder Salzlösungen, verbessern Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit der Messwerte.