Hochwasserereignisses

Hochwasserereignis ist ein Ereignis, bei dem der Wasserstand von Flüssen, Bächen, Böden oder Küstengewässern zeitweise die übliche Kapazität übersteigt und Überschwemmungen verursacht. Es umfasst fluviale Hochwasserereignisse, pluviale Hochwasserereignisse und küstenbedingte Hochwasserereignisse; häufig entstehen Überschwemmungen durch das Zusammenwirken mehrerer Ursachen.

Ursachen sind starke oder anhaltende Niederschläge, rasche Schneeschmelze, extreme Wetterlagen sowie Sturmfluten an Küsten. In vielen Regionen spielen auch Bodenfeuchte, Grundwasserstände und Bodenversiegelung eine Rolle. Der Klimawandel erhöht das Risiko extremer Niederschläge, schneller Schneeschmelze und teils verstärkter Sturmfluten, wodurch Hochwasserereignisse häufiger auftreten können.

Zur Beobachtung werden Pegelstände, Radardaten und Satellitenbeobachtungen genutzt. Frühwarnsysteme, Risikokarten und hydrologische Modelle unterstützen Behörden bei Vorwarnung, Evakuierung und Notfallmanagement.

Die Auswirkungen reichen von Sachschäden an Gebäuden, Infrastruktur und Landwirtschaft bis zu Versorgungsunterbrechungen, wirtschaftlichen Verlusten und Gesundheitsrisiken. Überschwemmungen können Flächen in Nutzung beeinträchtigen und Ökosysteme belasten.

Vorbeugung und Anpassung umfassen bauliche Maßnahmen wie Deiche, Retentionsbecken und Flutkanäle sowie nicht-strukturelle Ansätze wie landschaftsnahe Renaturierung, Flutrasen und eine vorsorgliche Raumordnung. Frühwarnungen, Notfallpläne, Aufklärung der Bevölkerung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind zentrale Bestandteile des Hochwasserschutzes.

Historische Hochwasserereignisse in Europa umfassen unter anderem das Hochwasser 1953 an der Nordseeküste, die Überschwemmungen 2002 in Mitteleuropa und die schweren Überschwemmungen 2021 in Deutschland und angrenzenden Ländern.