Handelsrabatte

Handelsrabatte sind Preisnachlässe, die ein Verkäufer einem Abnehmer im Rahmen eines Geschäftsvorfalls auf den Listenpreis gewährt. Sie dienen der Absatzförderung, der Partnerschaft im Vertriebsnetz und der Vereinfachung der Preisstruktur, indem ein endgültiger Kaufpreis bereits bei der Angebotserstellung festgelegt wird. Im Gegensatz zu Skonti, die für frühzeitige Zahlungen gewährt werden, beziehen sich Handelsrabatte in der Regel auf Mengen, Treue oder die Funktion des Partners im Vertriebsprozess.

Zu den häufigsten Unterformen gehören Mengrabatte (Rabatt bei hohen Abnahmemengen), Treuerabatte oder Bonusrabatte (für fortlaufende Geschäfte) sowie Funktionsrabatte (Rabatt an Zwischenhändler für Vertriebsleistungen wie Lagerung, Werbung oder Display). Die Ausgestaltung variiert stark nach Branche, Produkt und Vertragsgestaltung.

In der Buchführung mindert der Handelsrabatt den Umsatz; der Umsatz wird netto nach Abzug des Rabatts ausgewiesen. Die Umsatzsteuer wird auf den rabattierten Betrag erhoben. Händler gewähren und erfassen Handelsrabatte typischerweise bereits bei der Preisgestaltung, und in der Rechnung wird der Nettobetrag ausgewiesen. Auf Seiten des Käufers beeinflusst ein Handelsrabatt die kalkulierten Beschaffungskosten und Margen.

Handelsrabatte können Wettbewerbsvorteile schaffen, jedoch auch zu Preiskämpfen oder Margenverlusten führen, wenn sie zu groß oder undurchsichtig sind. Sie werden häufig vertraglich geregelt und sollten transparent kommuniziert werden, um Missverständnisse mit Kunden und Wirtschaftsprüfern zu vermeiden.