Abnahmemengen

Abnahmemengen bezeichnet in der Qualitätssicherung Mengen, die im Rahmen einer Stichprobenprüfung verwendet werden, um zu entscheiden, ob eine Losgröße akzeptiert wird. Der Begriff kann zwei Bedeutungen haben: zum einen die Stichprobengröße, also die Anzahl der zu prüfenden Einheiten; zum anderen die zulässige Anzahl fehlerhafter Einheiten in der Stichprobe, die das Los noch akzeptiert. In Praxis werden beide Größen im Rahmen eines Abnahmeplans festgelegt, der Losgröße, Stichprobengröße und das Entscheidungskriterium umfasst. Allgemein dient die Abnahmemenge der effizienten Qualitätskontrolle, indem sie Prüfeffizienz und Entscheidungsgenauigkeit miteinander verbindet.

Anwendung: In der Fertigung, Beschaffung, Logistik und im Bauwesen kommen Abnahmemengen zum Einsatz, um die Qualität von Lieferungen zu prüfen, ohne jedes Teil zu prüfen. Standards wie ISO 2859-1 oder MIL-STD-105E beschreiben gängige Stichprobenpläne, in denen Abnahmemenge, Stichprobengröße und das Akzeptanzkriterium festgelegt werden.

Beispiel: Ein Los mit N = 5.000 Einheiten wird nach einem Stichprobenplan mit n = 200 geprüft, wobei die Abnahmezahl c = 3 gilt. Werden in der Stichprobe höchstens 3 defekte gefunden, gilt das Los als akzeptiert; bei 4 oder mehr defekten wird es abgelehnt.

Varianten: Es gibt Ein- und Zwei-Stichprobenpläne sowie weitere Pläne mit variierenden Abnahmekriterien. Die konkrete Abnahmemenge hängt vom angewandten Plan ab und kann je nach Branche oder Norm variieren.

Siehe auch: Stichprobe, Qualitätskontrolle, Abnahmeprüfung, Losgröße.