Haarnadelstrukturen
Haarnadelstrukturen sind lokale Faltungen von einsträngigen Nukleinsäuren, bei denen ein Abschnitt der Sequenz so in sich hineinragt, dass er mit einem komplementären Abschnitt Paare bildet. Dadurch entstehen ein Stiel (Stem), der aus Basenpaarungen besteht, und eine Schleife (Loop), die aus ungepaarter Sequenz besteht. Неmmungen in DNA- und RNA-Kontexten unterscheiden sich durch das Vorhandensein von Stiel und Loop sowie durch zusätzliche Merkmale wie Bulges oder Innen-Loops.
Aufbau und Varianten: Der Stiel ergibt sich durch Wasserstoffbrücken zwischen komplementären Nukleotiden, der Loop enthält unpaarte
Bildung und Stabilität: Die Bildung hängt von Basenabgleich, G-C-Tripeln, Salzkonzentration und Temperatur ab. Haarnadelstrukturen sind oft
Funktionen: In RNA regulieren Haarnadelstrukturen die Genexpression (z. B. in Übersetzungssteuerung oder mRNA-Stabilität) und kommen in
Methoden: Strukturaufklärung erfolgt durch experimentelle Techniken wie NMR, Röntgenkristallographie, chemische oder enzymatische Probing-Methoden sowie durch Computersimulationen
Beispiele: Intrinsic- bzw. Rho-unabhängige Termination in Bakterien beruht oft auf GC-reichen Haarnadelstrukturen; Pre-miRNA-Haarnadelstrukturen dienen als Vorstufen