Grundrissgestaltung

Grundrissgestaltung bezeichnet die Gestaltung der Grundrisse von Gebäuden, also die Anordnung von Innenräumen, Verkehrsflächen und technischen Kernbereichen. Ziel ist eine funktionale Nutzungslogik, gute Nutzungsmöglichkeiten, ausreichende Belichtung und Belüftung sowie Barrierefreiheit.

Zu den Kernelementen gehören die Raumaufteilung (Räume wie Wohnen, Schlafen, Arbeiten, Küche, Bad), die Erschließung (Flure, Treppen, Aufzüge), die Tragstruktur und zentrale Installationen, Öffnungsgrößen von Türen und Fenstern, sowie Belichtung, Schallschutz und Barrierefreiheit.

Wichtige Gestaltungsprinzipien sind Effizienz und Flexibilität, klare Zonierung von Nutzungsbereichen, Privatsphäre, sichere und logische Erschließung, ein ausgewogenes Verhältnis von Offenheit und Privatsphäre, sowie Tageslichtnutzung, Energieeffizienz und spätere Anpassungsmöglichkeiten.

Typisch treten unterschiedliche Grundrissformen auf: In der Wohnarchitektur sind offene Großräume oder funktional getrennte Zonen üblich; Bürogebäude nutzen oft offene oder gemischt-zellulare Layouts, je nach Arbeitsprozess; Bildungseinrichtungen, Kliniken und Hotels folgen spezifischen Zonierungen mit klaren Funktionsbereichen.

Der Planungsprozess beginnt mit Nutzungsprogramm und Standortanalyse, gefolgt von Skizzen, Entwurf und Entwicklung in CAD- oder BIM-Modellen. Prüfungen von Bauregeln, Brandschutz, Barrierefreiheit und Energiekennwerten sowie Kostenkontrolle fließen ein; Entwürfe werden iterativ angepasst und mit Fachingenieuren koordiniert.

Historisch wandelten sich Grundrisse vom zellenbasierten Bauaufbau hin zu offenen Grundrissen, die Flexibilität und Tageslicht betonen. Seit dem 20. Jahrhundert prägen verschiedene Strömungen die Grundrissgestaltung, von strenger Zonierung bis zu offenen, nutzerorientierten Layouts.

In Deutschland und anderen Rechtsräumen unterliegt die Grundrissgestaltung Bauordnungen und Normen, die Erschließung, Sicherheit, Brandschutz und Barrierefreiheit regeln; Planer beachten auch regionale Vorgaben, Normen wie DIN-Standards und die Anforderungen an barrierefreie Planung.