Grundmaterial

Grundmaterial bezeichnet in der Industrie das Material, aus dem ein Produkt oder Bauteil primär hergestellt wird. Es dient als Hauptrohstoff oder Basismaterial und unterscheidet sich von Additiven, Hilfsstoffen oder Abfallströmen.

Der Begriff stammt aus dem Deutschen und wird in Bereichen wie Metallurgie, Chemie, Polymerwissenschaft, Bauwesen und Elektronik verwendet. In vielen Kontexten wird er synonym mit Rohstoff oder Basisrohstoff verwendet, wobei Grundmaterial den fundamentalen Charakter betont.

In der Praxis ist Grundmaterial der primäre Input eines Herstellungsprozesses. Es wird extrahiert, gereinigt, aufbereitet, geformt, veredelt oder legiert, um Zwischen- oder Endprodukte zu erzeugen. In der Werkstoffkunde kann es auch den Matrix- oder Basiskörper in Verbundstoffen darstellen.

Bei der Auswahl von Grundmaterialien spielen mehrere Kriterien eine Rolle: Reinheit und Konsistenz, Kosten und Verfügbarkeit, Lagerung und Haltbarkeit, chemische und physikalische Kompatibilität mit Herstellungsverfahren sowie Umwelt- und Regulierungsaspekte. Zudem ist die Recyclebarkeit und die Gesamtlebenszyklusbilanz oft relevant, insbesondere in Kreislaufwirtschaftskonzepten.

Beispiele für Grundmaterialien reichen je nach Branche weit: Stahl als Basis für Maschinenbau und Infrastruktur, Holz oder Holzwerkstoffe für Möbel und Baugewerbe, Polyethylen oder andere Polymere als Basismaterialien für Kunststoffe, Silizium als Substrat in der Elektronik sowie Zement oder Zuschlagstoffe im Bauwesen.

Grundmaterial ist damit ein zentraler Begriff in Produktion, Materialwissenschaft und Umweltplanung, der die grundlegende Materialbasis eines Produkts beschreibt.