Grundflächenzahl

Grundflächenzahl, abgekürzt GRZ, ist ein planerischer Begriff im deutschen Baurecht. Sie gibt das Verhältnis der auf dem Grundstück tatsächlich überbaubaren Grundfläche zur Gesamtgrundstücksfläche an. Konkret beschreibt die GRZ den Anteil des Grundstücks, der durch baulich genutzte Flächen am Boden bedeckt wird.

Berechnung und Interpretation: GRZ = Grundfläche / Grundstücksfläche. Die Grundfläche ist die Fläche, die durch die Außenwände oder deren senkrechte Projektion auf dem Baugrund entsteht. Ein Beispiel: Ein Grundstück mit 1.000 Quadratmetern Fläche darf baulich so genutzt werden, dass die Grundfläche insgesamt 350 Quadratmeter nicht überschreitet. Die GRZ hätte demnach 0,35. GRZ-Werte bewegen sich typischerweise zwischen 0 und 1; je höher der Wert, desto größer ist der Bodenversiegelte-Anteil des Grundstücks.

Zusammenhang mit der GFZ: Die Grundflächenzahl unterscheidet sich von der Geschossflächenzahl (GFZ). Während die GRZ die Grundfläche eines Gebäudes am Boden beschreibt, erfasst die GFZ die gesamte verbaute Geschossfläche relativ zur Grundstücksfläche. Dadurch regeln GRZ und GFZ gemeinsam Bauhöhe, Gebäudevolumen und städtebauliche Verdichtung.

Rechtlicher Rahmen: GRZ ist Bestandteil von Bebauungsplänen und der BauNVO bzw. den jeweiligen Landesbauordnungen. Die konkrete GRZ ist je nach Gemeinde unterschiedlich festgelegt und wird durch Satzungen, Flächennutzungs- oder Bebauungspläne konkret bestimmt. Ausnahmen oder Anhebungen können in bestimmten Gebieten möglich sein.

Hinweise für Praxis: Neben der GRZ spielen weitere Vorgaben wie Abstandsflächen, maximale Gebäudehöhe und zulässige Nutzungsarten eine Rolle. Planerinnen und Planer prüfen GRZ und GFZ zusammen mit den lokalen Vorschriften, um die zulässige Bebauungsdichte eines Grundstücks zu bestimmen.