Geweberegenerierung

Geweberegenerierung bezeichnet die Wiederherstellung der Struktur und Funktion von Gewebe nach Verletzung oder Verlust. Ziel ist oft eine vollständige Rekonstruktion der ursprünglichen Architektur; Heilung führt häufig zu Narben. Die Regenerationsfähigkeit variiert stark: Haut und Leber regenerieren relativ gut, Nervengewebe, Skelettmuskel und Teile des Herzens zeigen geringere Regeneration.

Grundlagen sind Zellen, Signale und die extrazelluläre Matrix. Residente Stamm- oder Progenitorzellen können Gewebe erneuern, unterstützt durch aktivierte Zellen. Wichtige Phasen sind Entzündung, Proliferation, Epithelisierung, Angiogenese, Gewebeaufbau und Remodellierung der Matrix. Zentrale Signale umfassen Wachstumsfaktoren wie VEGF, FGF, EGF und TGF-beta sowie Zytokine, die Entzündung steuern. Das Immunsystem, Fibroblasten und Endothelzellen bestimmen Verlauf und Qualität.

Methoden reichen von natürlicher Heilung bis Gewebeingenieurwesen. Gewebezüchtung kombiniert Zellen, Gerüstmaterialien und Signale; Ziele sind funktionale, integrierte Gewebe. Techniken umfassen decellularisierte Matrizes, 3D-Bioprinting, Stammzelltherapien, Gen- und Zelltherapien sowie Wachstumssignale.

Beispiele: Haut-, Leber- und Knochenregeneration sowie Knorpel- und Nervenheilung. Herausforderungen umfassen unvollständige Regeneration, Narbenbildung, unzureichende Vaskularisierung, Immunreaktionen und Integrationsprobleme. Forschung berücksichtigt auch ethische, regulatorische und wirtschaftliche Aspekte.

Zukunftsorientiert zielt die Regenerative Medizin auf sichere, wirksame Therapien und patientenspezifische Gewebetransplantate. Translationaler Erfolg erfordert standardisierte Verfahren, robuste Qualitätskontrollen und angemessene regulatorische Rahmenbedingungen.