Gewebeabschnitten

Gewebeabschnitten bezeichnet dünne Schnitte biologischen Gewebes, die für mikroskopische Untersuchungen vorbereitet werden. Sie stammen typischerweise aus Biopsien oder operativ entfernten Proben und ermöglichen die Beurteilung von Gewebestruktur, Zellmorphologie und diagnostisch relevanten Merkmalen.

Herstellung: Nach der Gewebeentnahme erfolgt eine Fixierung, meist mit Formalin, zum Erhalt der Gewebestruktur. Anschließend wird das Gewebe in Paraffin eingebettet, Schnitte mit einem Mikrotom auf typischerweise 3–5 Mikrometer Dicke erzeugt und auf Glasobjektträger übertragen. Alternativ werden Kryoabschnitte (Kryo-Schnitte) für schnelle Diagnosen hergestellt, die bei -20 bis -80 Grad Celsius geschnitten werden.

Färbung und Auswertung: Die Routinefärbung mit Hämatoxylin und Eosin dient der Beurteilung der allgemeinen Gewebezusammenhänge. Spezielle Färbungen wie PAS, Masson-Trichrom oder Giemsa unterstützen die Identifikation bestimmter Strukturen oder Zellen. Immunhistochemie mit spezifischen Antikörpern ermöglicht den Nachweis von Proteinen und hilft bei der Typisierung von Tumoren. In-situ-Hybridisierungstechniken lokalisieren Nukleinsäuren in den Gewebeszellen.

Anwendungen: Gewebeabschnitten werden hauptsächlich in der klinischen Histopathologie zur Diagnosestellung von Erkrankungen verwendet, aber auch in der Grundlagenforschung und Ausbildung. Digitale Scan-Verfahren ermöglichen die Fernbeurteilung, Archivierung und Qualitätssicherung.

Qualität und Lagerung: Artefakte können durch unzureichende Fixierung, falsche Schneidparameter oder Falt- bzw. Schnittfehler entstehen. Gewebeabschnitten werden auf Glasobjektträgern montiert, mit Deckgläsern versehen und in Archivbeständen abgelegt; die zugrunde liegenden Paraffinblöcke bleiben als Archivmaterial erhalten. Digitale Bilder unterstützen Langzeitarchivierung und Dokumentation.

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