Gestaltungsstandards

Gestaltungsstandards bezeichnen eine systematische Sammlung von Richtlinien, Normen und Vorlagen, die festlegen, wie visuelle Elemente in verschiedenen Kontexten zu gestalten sind. Ziel ist es, durch Konsistenz in Erscheinung, Benennung und Verhalten die Wiedererkennung einer Marke, die Benutzbarkeit von Produkten und die Effizienz von Arbeitsabläufen zu erhöhen. Sie finden Anwendung in Unternehmenskommunikation, Produkt- und Webdesign, Marketingmaterialien sowie in öffentlichen Einrichtungen.

Typischer Inhalt umfasst typografische Regeln (Schriftarten, Schriftgrößen, Zeilenabstand), ein Farbsystem (Primär- und Sekundärfarben inklusive Kontrastanforderungen), Iconografie und Bildsprache, Layoutprinzipien, Responsive- und Content-Strategien sowie Richtlinien zur Barrierefreiheit. Zudem regeln Gestaltungsstandards die Benennung von Dateien, die Nutzung von Templates, Komponentenbibliotheken und Interaktionsmustern.

Historisch entstanden sie aus dem Corporate Design und der Notwendigkeit, Markenidentität über Kanäle hinweg konsistent zu kommunizieren. Heute werden sie oft durch Designsysteme ergänzt, die wiederverwendbare UI-Komponenten und Code-Ressourcen bereitstellen.

Der Prozess umfasst die Entwicklung durch Designteams, Freigaben durch Governance-Gremien, Dokumentation in Style Guides oder Design-Systems, Schulung von Mitarbeitenden und regelmäßige Aktualisierung. Vorteile sind Markenstärke, bessere Nutzererfahrung, Zeit- und Kosteneinsparungen sowie leichtere Lokalisierung. Herausforderungen liegen in der Pflege, dem Umgang mit Ausnahmen, Mehrsprachigkeit und der Anpassung an neue Technologien.