Gesichtsdaten

Gesichtsdaten sind biometrische Merkmale, die aus dem Gesicht einer Person abgeleitet oder sichtbar erfasst werden und dazu dienen, eine Person zu identifizieren oder zu verifizieren. Zu den Merkmalen gehören Konturen des Gesichts, Augenabstand, Hauttextur, Mimik und Hautfärbung, die in digitalen Systemen als Merkmalsmuster gespeichert oder mit Referenzmustern verglichen werden können.

Anwendungsbereiche reichen von sicherheitsrelevanten Funktionen wie Zugangskontrollen und Identitätsprüfungen bis zu Analysefunktionen in Mobilgeräten, Kameraüberwachung oder Marketinganwendungen. In einigen Kontexten werden Gesichtsdaten auch genutzt, um Eigenschaften wie Alter oder Geschlecht abzuschätzen, wobei die rechtliche Zulässigkeit stark reglementiert ist.

Die Erfassung erfolgt durch Kameras oder Smartphone-Kameras und in Videomaterial. In Biometrie-Systemen werden Gesichtsmerkmale extrahiert, ein Referenzmuster erstellt und mit gespeicherten Mustern verglichen. Je nach System können Rohdaten, Merkmalsvektoren oder entschlüsselte Profile verarbeitet werden.

Der Umgang mit Gesichtsdaten unterliegt dem Datenschutz, insbesondere der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU. Gesichtsdaten gelten als besondere Kategorie personenbezogener Daten und dürfen nur unter strengen Voraussetzungen verarbeitet werden, etwa mit ausdrücklicher Einwilligung, zur Erfüllung eines Vertrags oder aus berechtigtem Interesse, sofern angemessene Schutzmaßnahmen bestehen.

Wichtige Grundsätze sind Zweckbindung, Datenminimierung, Speicherbegrenzung, Pseudonymisierung oder Verschlüsselung, Transparenz und Rechenschaftspflicht. Betroffene haben Rechte auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Widerspruch; Verstöße müssen meist gemeldet und angemessen dokumentiert werden.

Zu den Risiken zählen hohe Fehlerquoten oder Bias bei der Erkennung, potenzielle Missbräuche für Massenüberwachung, fehlende Transparenz über Speicherung und Nutzung sowie Diskriminierungsrisiken. Verantwortliche sollten klare Zweckbeschränkungen, sichere Speicherung, strenge Zugangskontrollen und regelmäßige Audits sicherstellen.