Gelenkraum

Gelenkraum bezeichnet den potenziellen Raum innerhalb der Gelenkkapsel eines synovialen Gelenks, der sich zwischen den artikulierenden Oberflächen der Knochen befindet und von hyalinem Knorpel bedeckt ist. Die Innenwand der Gelenkkapsel wird von der Synovialmembran ausgekleidet, die den Gelenkraum auskleidet und die Synovialflüssigkeit produziert. In der Regel enthält der Gelenkraum nur eine geringe Menge Flüssigkeit; bei Belastung und Bewegung wird diese Flüssigkeit gleichmäßig verteilt und dient der Schmierung.

Die Synovialflüssigkeit dient der Reduzierung von Reibung zwischen den Gelenkflächen, erfüllt eine nährende Funktion für den avaskulären Knorpel und wirkt stoßdämpfend. Ihre Zusammensetzung umfasst Hyaluronsäure, Lubricin und verschiedenste Proteine sowie Zellen, die aus der Synovialis stammen. Der Gelenkraum ist von einer stabilen Grenzfläche umgeben, die durch das Gelenkband- und Muskelapparat unterstützt wird.

Klinisch wird der Gelenkraum oft durch Gelenkerguss vergrößert, etwa bei Entzündungen (Arthritis), Infektionen, Verletzungen oder chronischen Erkrankungen wie Arthrose. Eine veränderte Gelenkspaltbreite kann in der medizinischen Abbildung, insbesondere radiologisch oder MRT, Hinweise auf Knorpelschäden, Entzündung oder Instabilität geben. Die Größe des Gelenkraums variiert je nach Gelenk, Bewegung und Belastung; manche Gelenke besitzen zusätzlich Falten oder Plicae in der Synovialmembran, die den Raum geringfügig beeinflussen können.