Gehäuseauswahl

Gehäuseauswahl bezeichnet den Prozess der Bestimmung eines Gehäuses für elektronische Systeme, insbesondere Computer oder Industriegeräte. Ziel ist, Abmessungen, Wärmehaushalt, Schutz gegen Umwelteinflüsse und Bedienkomfort so aufeinander abzustimmen, dass Montage sicher ist, die Bauteile ausreichend belüftet werden und Wartung sowie spätere Erweiterungen möglich bleiben.

Wichtige Kriterien sind Formfaktor und Innenraum. Die Kompatibilität mit Hauptplatine (ATX, Micro-ATX, Mini-ITX) bestimmt, welche Bausteine hineinpassen. Zusätzlich sind Länge von Grafikkarten, Höhe von CPU-Kühlern, absehbare Laufwerks- und PCIe-Erweiterungen sowie die Gesamtbreite und -Tiefe zu beachten. Auch Montagesysteme und Kabelmanagement beeinflussen die Praxis.

Kühlung spielt eine zentrale Rolle. Gehäuse sollten ausreichende Befüllung ermöglichen, egal ob Luft- oder Wasserkühlung. Prüfen Sie die Unterstützung von Lüftern (Front, Top, Rückseite) und Radiatoren (120/240/360 mm). Berücksichtigen Sie Luftstrom, Staubfilter und Geräuschdämmung sowie den erwarteten Temperaturbereich der Komponenten.

Materialien und Schutz betreffen Stabilität, Gewicht und elektromagnetische Abschirmung. Gehäuse aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff unterscheiden sich in Wärmeleitung, Kosten und Robustheit. Industrie- und Outdoor-Gehäuse können zusätzliche Schutzarten (IP-Schutz, Staub- und Feuchtigkeit) und ruggedized Eigenschaften erfordern.

Funktionen und Ergonomie umfassen Montagefreundlichkeit, werkzeuglose Befestigung, modulare Bauweise, Kabelmanagement-Lösungen und gut zugängliche Front-Panel-Anschlüsse sowie ausreichende Laufwerksschächte.

Anwendungsbereiche: Desktop-PC-Gehäuse, HTPC, Industriegehäuse oder Outdoor-Gehäuse. Je nach Einsatz ergeben sich spezifische Anforderungen an Schutzarten, Temperaturzonen, Vibrationsfestigkeit und Wartungsaufwand. Die Auswahl erfolgt daher durch Abgleich von Kompatibilität, Kühlung, Bedienung und Umweltbedingungen.