Funktionskapazität

Funktionskapazität beschreibt die Fähigkeit eines Systems, einer Organisationseinheit oder einer Person, eine oder mehrere Funktionen innerhalb vorgegebener Randbedingungen auszuführen. Im medizinischen Kontext bezieht sie sich vor allem auf die Leistungsfähigkeit eines Patienten, Alltagsaufgaben eigenständig zu erledigen. In der Ergotherapie und Physikalischen Medizin wird sie häufig anhand von Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und Instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) eingeschätzt. Ergänzende Tests wie Gehgeschwindigkeit, Kraftmessung oder Funktions- und Belastungstests helfen, die Funktionskapazität zu quantifizieren. Die Funktionskapazität hängt von Gesundheitszustand, Alter, Komorbiditäten, Motivation und Umwelt ab und dient der Planung von Behandlung, Rehabilitationszielen und Rückkehr in Arbeit oder Alltagsleben. Sie ist eng verknüpft mit dem Begriff der Arbeitsfähigkeit bzw. Leistungsfähigkeit.

Im Arbeitsfeld wird Funktionskapazität oft synonym mit Arbeitskapazität verwendet. Hier geht es darum, welche Aufgaben eine Person unter bestimmten Bedingungen sicher und effizient ausführen kann und welche Einschränkungen bestehen. In der Praxis werden physische, kognitive und psychische Aspekte bewertet, um Entscheidungen über Einsatzfähigkeit, Ergonomie und notwendige Hilfsmittel zu treffen.

In technischen Bereichen kann Funktionskapazität die Fähigkeit eines Bausteins, Systems oder Prozesses bezeichnen, eine spezifizierte Funktion zu erfüllen. Typische Kennzahlen sind maximale Leistung, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Lebensdauer, die in der Planung, Auslegung und Qualitätssicherung berücksichtigt werden.

Die Erhebung ist häufig von Messfehlern, subjektiven Einschätzungen und Umweltfaktoren beeinflusst; standardisierte Verfahren und Normen fördern Vergleichbarkeit und Entscheidungsgrundlagen.