Freigabedauer

Freigabedauer bezeichnet in der Regel die Zeitspanne zwischen dem Abschluss der Herstellung und Prüfung eines Produkts bzw. einer Charge und der formellen Freigabe für den Vertrieb oder die Weiterverarbeitung. Sie ist insbesondere im Qualitätsmanagement und in regulierten Industrien wie der Pharma-, Lebensmittel- oder Chemiebranche von Bedeutung, wo eine Freigabe durch qualifiziertes Personal (z. B. Quality Assurance) notwendig ist, bevor ein Produkt am Markt erhältlich ist.

Anwendungsbereiche umfassen unter anderem die pharmazeutische Produktion, die Lebensmittelindustrie, den chemischen Sektor sowie die Fertigung sicherheitsrelevanter Produkte. In diesen Bereichen dient die Freigabedauer der Sicherstellung, dass alle Spezifikationen erfüllt, Abweichungen geklärt und relevante Dokumentationen wie Analysenergebnisse, Herstellparameter und Freigabepapiere geprüft sind.

Der typische Ablauf umfasst die abschließende Prüfung der Chargendokumentation, die Auswertung der Analytik, die Bewertung eventueller Abweichungen, Änderungs- oder CAPA-Prozesse und schließlich die Freigabe durch QA oder zuständige Behörden. Die Freigabedauer kann dadurch entstehen, dass Laboranalysen noch ausstehen, Dokumente freigegeben werden müssen oder Genehmigungen aus regulatorischen Vorgaben fehlen.

Wichtige Kennzahlen sind Lead Time, Cycle Time oder Time-to-Release, die genutzt werden, um Effizienz, Engpässe und Risiken in der Lieferkette zu analysieren. Optimierungspotenziale ergeben sich durch parallelisierte Prozesse, Echtzeit-Daten, automatisierte Freigabeprozesse, elektronische Chargenakten und risikobasierte Freigabeverfahren, die dazu beitragen, die Freigabedauer zu reduzieren, ohne die Qualität zu gefährden.