FramingTechniken

FramingTechniken bezeichnet in der Medien- und Kommunikationsforschung Methoden, Informationen so aufzubereiten oder zu präsentieren, dass bestimmte Aspekte hervorgehoben werden und die Wahrnehmung oder Interpretation des Rezipienten beeinflusst wird. Sie finden Anwendung in Journalismus, Politik, Werbung, Wissenschaftskommunikation sowie in der öffentlichen Debatte.

Theoretischer Hintergrund: Die Frame-Analyse von Erving Goffman (Frame als mentale Struktur) bildet eine zentrale Grundlage. In der modernen Medienstudie wird Framing als Prozess verstanden, bei dem Auswahl, Gewichtung und Struktur von Informationen eine Botschaft formen. In der Politikforschung wird oft das Modell von Entman herangezogen, das Framing als Vorgang der Auswahl, Betonung sowie der Zuweisung von Ursachen und moralischen Bewertungen beschreibt. Typische Unterscheidungen umfassen episodische Frames, die sich auf konkrete Ereignisse beziehen, und thematische Frames, die breitere Kontexte liefern.

Anwendungsbereiche: Nachrichtenberichterstattung kann durch Bildwahl, Formulierungen und Kontextsetzung Frames setzen; Marketing nutzt Framing-Techniken, um Produkte in bestimmten Nutzenerzählungen zu positionieren; Gesundheitskommunikation rahmt Risikoinformationen und Handlungsoptionen, etwa Kosten- versus Fürsorgeperspektiven.

Wirkungen und Kritik: Framing kann Einstellungen, Werte und politische Präferenzen beeinflussen, wobei Effekte stärker auftreten können, wenn Vorwissen oder Voreinstellungen vorhanden sind. Kritisch betrachtet können Framing-Techniken vereinfachen, verzerren oder manipulieren. Die Messung von Framing-Effekten ist methodisch anspruchsvoll, was Replizierbarkeit und Vergleichbarkeit beeinflusst.

Siehe auch: Framing, Frame-Analyse, Agenda-Setting, Kommunikationswissenschaft.