Frachterfähren

Frachterfähren, auch als RoPax-Fähren bezeichnet, sind eine Schiffsgattung, die Passagiere und Fracht auf kurzen Seerouten zusammen transportiert. Sie verbinden Merkmale von Frachtschiffen mit denen von Passagierfähren und ermöglichen es Fahrzeugen, Güter und Personen gleichzeitig zu befördern. Typische Einsatzbereiche liegen auf Küstenstrecken, zwischen Inseln sowie auf Grenz- und Regionalverbindungen, bei denen schnelle, regelmäßige Verkehre erforderlich sind.

Aufbau und technische Merkmale unterscheiden sich je nach Betreiber und Route, folgen aber oft einem Ro-Ro-Konzept (Roll-on/Roll-off): Mehrere Fahrzeugdecks mit Rampe(n) an Bord ermöglichen das be- und entladen von Autos, Lastwagen, Anhängern oder Containern. Zusätzlich befinden sich Passagierbereiche, Aufenthaltsräume, Shops und Sicherheitsausrüstungen an Bord. Die Tragfähigkeit und Decksaufteilung sind auf eine ausgewogene Mischung aus Frachtkapazität und Personenkomfort ausgelegt. Betrieblich liegen typische Reisegeschwindigkeiten im Bereich von etwa 15 bis 25 Knoten.

Betrieb und Einsatzszenarien umfassen regelmäßige Linienverkehrsverkehre mit hoher Frequenz, oft als Bindeglied zwischen Road- oder Rail-Verkehren und dem Hafenbetrieb. Betreiber setzen Frachterfähren auf Verbindungen mit begrenztem Straßennetz oder auf Inselnähe ein, um regionale Wirtschaftskorridore zu stärken und intermodale Verkehre zu fördern. Die Flotten gehören in der Regel zu Kreuzfahrts- oder Fährgesellschaften und passen Kapazitäten saisonalen Nachfrageschwankungen an.

Regulierung und Umweltaspekte: Frachterfähren unterliegen internationalen und nationalen Regelwerken (z. B. SOLAS, MARPOL, STCW) sowie Zulassungen von Klassifikationsgesellschaften. Moderne Einheiten nutzen LNG, Dual-Fuel- oder elektrische Antriebe und energieeffiziente Bauweisen, um Emissionen zu reduzieren.