Fehlproduktionen

Fehlproduktionen bezeichnet in der industriellen Produktion alle Güter oder Bauteile, die die festgelegten Spezifikationen oder Anforderungen nicht erfüllen. Dazu gehören vollständig defekte Produkte, solche, die nachbearbeitet werden müssen, oder Produkte, deren Abmessungen außerhalb der Toleranzen liegen. Fehlproduktionen verursachen Ausschuss, Nacharbeit und Stillstandzeiten und können die Lieferzuverlässigkeit sowie die Kostenstruktur eines Unternehmens beeinflussen.

Ursachen sind vielfältig: Prozessvariabilität, Maschinenausfälle, menschliche Fehlhandlungen, unklare oder veränderte Spezifikationen, minderwertige Vorprodukte, Designprobleme oder zu straffe Toleranzen. Oft wirken mehrere Faktoren zusammen, weshalb systematische Analysen erforderlich sind, um die primären Ursachen zu identifizieren.

Typen von Fehlproduktionen umfassen Funktions- oder Leistungsdefekte, kosmetische Mängel, falsche Kennzeichnung oder Verpackung sowie sicherheitsrelevante Abweichungen. Die Auswirkungen reichen von erhöhtem Ausschuss und Nacharbeit über längere Durchlaufzeiten bis hin zu potenziellen Rückrufen und Reputationsverlusten.

Vermeidung und Management basieren auf einem effektiven Qualitätsmanagement. Wichtige Maßnahmen sind statistische Prozesslenkung (SPC), Poka-yoke (Fehlervermeidung durch Fehler-sicherungen), Ursachenanalyse (Root-Cause, FMEA), kontinuierliche Verbesserung, robuste Beschaffungs- und Lieferantenqualifikation sowie Design for Manufacturability. Kennzahlen umfassen Ausschussquote, Nacharbeit, Cp/Cpk und Kosten der Qualität. Schulung, Wartung und klare Spezifikationen unterstützen den präventiven Ansatz.

In vielen Branchen ist das Management von Fehlproduktionen zentral für die Wettbewerbsfähigkeit, da hohe Ausschussquoten direkte Kosten verursachen und die Kundenzufriedenheit beeinflussen. Internationale Standards wie ISO 9001 fördern strukturierte Ansätze zur Reduktion von Fehlproduktionen.