Extremitätenbewegungen

Extremitätenbewegungen bezeichnet die Bewegungen der Gliedmaßen des Menschen. Sie umfassen die oberen Extremitäten (Schultergürtel, Schultergelenk, Ellbogengelenk, Unterarm, Handgelenk und Hand) sowie die unteren Extremitäten (Hüftgelenk, Knie, Sprunggelenk, Fuß). Ziel ist Fortbewegung, Greifen, Balancieren und Haltungskontrolle. Bewegungen entstehen durch das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Sehnen und Nerven.

Zu den Grundbewegungen gehören Flexion und Extension, Abduktion und Adduktion, Innen- und Außenrotation. Bei Fuß und Hand kommen Dorsal- und Plantarflexion, Inversion und Eversion sowie Pronation und Supination hinzu. Circumduktion beschreibt eine kreisförmige Bewegungsbahn. Bewegungen erfolgen meist in definierten Ebenen (Sagittal-, Frontal- und Transversalebene).

Die Bewegungen werden hauptsächlich durch Skelettmuskeln erzeugt, die an Knochen über Sehnen befestigt sind. Muskeln arbeiten als Agonisten, Antagonisten und Synergisten. Gelenke mit Knorpel, Bändern und Membranen ermöglichen unterschiedliche Freiheitsgrade; Gelenkpfannen, Höhlen und Muskeltonus bestimmen die individuelle Beweglichkeit.

Die Bewegungsumfangs (ROM) wird klinisch durch Goniometrie oder visuelle Beurteilung eingeschätzt. Schmerzen, Steifheit, Gelenkdeformitäten oder Nervenschäden können Einschränkungen verursachen. Häufige Krankheitsbilder betreffen Arthrose, Bänderrisse, Schlaganfälle, periphere Neuropathien oder Spastik.

Die Extremitätenbewegungen sind zentrale motorische Funktionen, die im Alltag für zielgerichtete Aktivitäten benötigt werden. Ein Verständnis von Bewegungsrichtungen, Gelenkstrukturen und neurologischer Kontrolle unterstützt Diagnostik, Rehabilitation und Hilfsmittelplanung.