Bewegungsumfangs

Bewegungsumfang bezeichnet die Bandbreite der Bewegungen, die ein Gelenk oder ein Körpersegment ausführen kann. Der Begriff wird im Fachjargon oft mit ROM (range of motion) abgekürzt. In der Genitivform lautet die Bezeichnung Bewegungsumfangs, zum Beispiel bei der Beschreibung des Bewegungsumfangs eines Gelenks. Der Bewegungsumfang umfasst aktive Beweglichkeit (AROM) sowie passive Beweglichkeit (PROM) und wird häufig als Winkelmaß angegeben, wobei verschiedene Bewegungsrichtungen wie Flexion, Extension, Abduktion oder Rotation je nach Gelenk relevant sind.

Die Messung des Bewegungsumfangs erfolgt typischerweise mit einem Goniometer oder Inclinometer. Wichtige Differenzierungen sind aktiver ROM (der Patient bewegt das Gelenk eigenständig) und passiver ROM (das Gelenk wird durch eine äußere Kraft bewegt). Zusätzlich wird der Endgrad und das Endgefühl (End-Feel) beurteilt, um strukturelle oder muskuläre Einschränkungen zu erkennen.

Normale Werte für den Bewegungsumfang variieren je nach Gelenk, Alter, Geschlecht und individuellem Zustand. Einschränkungen können durch strukturelle Faktoren wie Gelenkkapselverdickung, Knorpelschaden oder Bänderverletzungen entstehen, oder durch Weichteilprobleme wie Muskelverspannungen, Narbengewebe oder Schmerzen bedingt sein. Neurologische Beeinträchtigungen, Inflammation oder postoperative Phasen können ebenfalls zu reduziertem Bewegungsumfang beitragen.

In der medizinischen Praxis dient die Beurteilung des Bewegungsumfangs der Diagnostik, Verlaufskontrolle und Behandlungsplanung. Therapien zielen auf Wiederherstellung oder Erhaltung des ROM durch Dehnübungen, manuelle Therapie, Mobilisation, Kräftigung und schrittweise Steigerung der Belastung, ergänzt durch schmerzmanagement und warme Aufwärmphasen. Regelmäßige Messungen sichern Verläufe und Wirksamkeit der Maßnahmen.