Extraktionsmittel

Extraktionsmittel, auch Extraktionslösungsmittel, sind Substanzen, die verwendet werden, um Zielverbindungen aus Mischungen zu lösen und in eine oder mehrere Phasen zu überführen. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Analytik, der präparativen Chemie, der Biochemie sowie in der Umwelt- und Lebensmittelanalyse.

Typen umfassen organische Lösungsmittel unterschiedlicher Polarität, wässrige Lösungen und Mischungen. In der Praxis werden häufig unpolare oder wenig polare Mittel wie Hexan oder Heptan, mittelpolares Ethylacetat oder Dichlormethan verwendet, daneben polare Lösungsmittel wie Acetonitril, Methanol oder Ethanol. Die Wahl hängt von der Zielverbindung, Begleitstoffen und der gewünschten Trennung ab. Umwelt- und Sicherheitsaspekte beeinflussen die Auswahl zunehmend, wobei Bestrebungen bestehen, weniger giftige oder biologisch abbaubare Lösungen zu bevorzugen.

Verfahren, in denen Extraktionsmittel eingesetzt werden, umfassen die Flüssig-Flüssig-Extraktion (LLE), die Festphasenextraktion (SPE) und die Extraktion mit überkritischen CO2-Systemen (SFE). Bei LLE wird eine immiscible Phasengrenze genutzt, bei SPE erfolgt die Trennung über ein festes Sorbens, und bei SFE dient superkritisches CO2 als Lösungsmittel.

Auswahlkriterien umfassen Polarität und Selektivität, Phasengemisch, Siedepunkt, Viskosität, Verfügbarkeit und Kosten, Rückstände im Endprodukt, Restlösungsmittel und Umwelt- bzw. Sicherheitsaspekte. Umweltaspekte umfassen VOC-Emissionen, Toxizität und Entsorgungsaufwand.

Typische Beispiele für gängige Extraktionsmittel sind Hexan, Heptan, Diethyläther, Ethylacetat, Dichlormethan, Acetonitril, Methanol, Ethanol und Wasser. In der Praxis wird oft auf grünere Alternativen gesetzt, z. B. Ethylacetat oder Ethanol, sofern die Trennungseigenschaften dies erlauben.