Entwurfsdokumente

Entwurfsdokumente sind Dokumente, die den geplanten Aufbau und die Funktionsweise eines Systems beschreiben, bevor die eigentliche Implementierung erfolgt. Sie entstehen typischerweise in der Entwurfs- oder Konstruktionsphase eines Projekts und dienen der Festhaltung der vorgesehenen Lösung aus Sicht der Entwickler und Architekten. Ziel ist es, eine gemeinsame, überprüfbare Grundlage für Umsetzung, Review und spätere Wartung zu schaffen.

Inhaltlich umfassen Entwurfsdokumente typischerweise eine Architekturübersicht, eine Modul- bzw. Komponentensicht, Datenmodelle, Schnittstellenspezifikationen, Algorithmen und Datenflüsse sowie Ansätze zu Nicht-Funktionalen Anforderungen wie Leistung, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Zudem können Hardwarevorgaben, Deploy- und Betriebsumgebungen sowie Testszenarien und Qualitätsmerkmale beschrieben werden. Je nach Vorgehensmodell wird zwischen grobem Entwurf und detailliertetem Entwurf unterschieden.

Der Entwurfsprozess beinhaltet typischerweise Reviews und Freigaben durch Architektur- und Entwicklungsteams. Das Dokument wird versioniert, gepflegt und über eine Nachvollziehbarkeits- oder Rückverfolgbarkeitsmatrix mit Anforderungen verknüpft, um Änderungen und Abhängigkeiten transparent zu machen.

Beziehung zu anderen Dokumenten: Im Kontext von Anforderungen dient das Entwurfsdokument als Lösungsbeschreibung und als Zwischenprodukt zwischen Lastenheft bzw. Pflichtenheft und der eigentlichen Implementierung. In modernen Ansätzen wird es oft als Architektur- oder Software-Design-Spezifikation geführt.

Entwurfsdokumente finden Anwendung in der Softwareentwicklung, im Maschinenbau, der Elektronik und anderen Ingenieurdisziplinen, wo eine klare, überprüfbare Designbasis erforderlich ist.