Entbürokratisierung

Entbürokratisierung bezeichnet politische und administrative Bemühungen, Bürokratie zu verringern, Verwaltungsverfahren zu vereinfachen und Entscheidungswege zu beschleunigen. Zielgruppen sind Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, denen durch weniger Hürden und schnellere Abläufe mehr Effizienz zugeschrieben wird. Gleichzeitig geht es um Rechts- und Datenschutz sowie Rechtsstaatlichkeit.

Zu den Zielen gehören die Vereinfachung von Formularen, die Reduktion von Nachfragen, verkürzte Durchlaufzeiten, Kostensenkungen, eine bessere Serviceorientierung der Verwaltung und mehr Transparenz. Dabei soll die Qualität von Regulierung, Gleichbehandlung und Schutz von Grundrechten gewahrt bleiben.

Zur Umsetzung dienen verschiedene Instrumente: Prozessoptimierung und Gesetzesvereinfachung, der Aufbau von One-Stop-Portalen und die Vernetzung von Behörden, die Einführung elektronischer Verfahren und Signaturen, digitale Aktenführung sowie Regulierungslastmessung, Standardisierung und Open Data. Zentral ist oft die Digitalisierung der Verwaltung (E-Government) und die Einführung nutzerfreundlicher, standortübergreifender Abläufe.

Der Kontext variiert je nach Land. In Deutschland ist Entbürokratisierung eng mit Verwaltungsmodernisierung und dem Ausbau digitaler Verwaltungsangebote verknüpft. Auf europäischer Ebene fördern Regulierungserleichterungs- bzw. Qualitätsansätze die Reduktion unnötiger Bürokratie. International gibt es ähnliche Bestrebungen in Ländern wie Neuseeland, dem Vereinigten Königreich und skandinavischen Staaten.

Kritisch wird diskutiert, inwieweit Vereinfachungen Datenschutz, Rechtsklarheit und Schutz von Schwächeren trotz Kosteneinsparungen sicherstellen. Zudem können Kosten der Digitalisierung, ungleiche Zugänge und das Risiko einer übermäßigen Deregulierung auftreten.