ESignaturePlattformen

ESignaturePlattformen bezeichnet Softwarelösungen, die elektronische Signaturen ermöglichen. Sie decken typischerweise den gesamten Signaturprozess ab: Dokumentenvorbereitung, Identitätsprüfung, Signaturunterzeichnung, Nachverfolgung und Archivierung. Zu den Kernfunktionen gehören Vorlagen, mehrseitige und sequenzielle Signaturen, parallele Signaturbögen, Audit-Trails, Benachrichtigungen, mobile Signaturmöglichkeiten sowie Integrationen in Cloud-Speicher, E-Mail-Postfächer und Geschäftssysteme wie CRM oder ERP.

Rechtliche Einordnung: In der Europäischen Union fallen elektronische Signaturen unter die eIDAS-Verordnung, die unterschiedliche Gütekategorien umfasst: einfache, fortgeschrittene und qualifizierte elektronische Signaturen. Qualifizierte Signaturen, basierend auf qualifizierten Zertifikaten von vertrauenswürdigen Dienstanbietern, genießen den höchsten Rechtswert und gelten weitgehend wie eine handschriftliche Unterschrift. In den USA definieren ESIGN Act und UETA die Rechtswirkung elektronischer Signaturen; internationale Unterschiede bestehen je nach Rechtsordnung.

Technik und Sicherheit: Die meisten Plattformen arbeiten mit Public-Key-Infrastruktur (PKI) oder vergleichbaren Mechanismen. Signaturen können durch starke Authentifizierung der Unterzeichner legitimiert werden, etwa per E-Mail-Verifizierung, Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Single Sign-On. Dokumente werden verschlüsselt gespeichert, Versionierung und Integrität werden gewährleistet, und eine unveränderliche Audit-Spur dokumentiert Zeitpunkt, Signaturstatus und beteiligte Parteien.

Bereitstellung und Compliance: ESignaturePlattformen gibt es als Cloud-Lösung oder als On-Premise-System, mit unterschiedlichen Service-Leveln und Zertifizierungen. Typische Anforderungen betreffen Datenschutz (z. B. GDPR), Zertifikatverwaltung, Archivierung, Verfügbarkeit und Datenschutz bei der Übermittlung von personenbezogenen Daten. Anbieter unterscheiden sich durch Benutzerfreundlichkeit, API-Fähigkeiten, Skalierbarkeit und Support.