Drucksonden

Drucksonden sind Sensoren zur Messung von Druck in Gasen oder Flüssigkeiten. Typischerweise bestehen sie aus einer empfindlichen Membran oder Messspitze, die dem Medium ausgesetzt ist, sowie einer Elektronik, die die Druckänderung in ein elektrisches Signal wandelt. Drucksonden können eigenständig arbeiten oder als Teil eines Drucktransducers genutzt werden.

Funktionsprinzip: Abhängig von der Bauart nutzt eine Drucksonde eine sich verformende Membran, deren Änderung die Messgröße beeinflusst. Bei piezoresistiven Sonden ändert sich der Widerstand eines Halbleiterelements; bei kapazitiven Sonden verändert sich die Kapazität; piezoelektrische Sonden erzeugen eine elektrische Ladung; optische Sonden wandeln Druck über Faser und Bragg-Gitter in ein Lichtsignal um. Viele Drucksonden liefern analoge Signale (z. B. 0–10 V, 4–20 mA) oder digitale Messwerte via Schnittstellen wie SSI, I2C, SPI oder CAN.

Bauformen: Flush- oder Spitzen-Sonden für unterschiedliche Messtrecken, Pitot- und Stutzen-Sonden für Strömungssituationen in Luft, Drucksonden für Flüssigkeiten. Wichtige Kriterien sind Medium, Dynamikbereich, Temperatur, Reaktionszeit und Beständigkeit gegen Verschmutzung.

Anwendungen: Prozess- und Industrieautomatisierung, HLK (Heizung-Lüftung-Klima), Luftfahrt, Automobil- und Medizintechnik sowie Labor- und Prüfanwendungen.

Wartung und Kalibrierung: regelmäßige Kalibrierung, Reinigung der Messspitze, Überprüfung von Materialverträglichkeit und Schutzart; Temperaturabhängigkeiten und drift beachten.