Doppelwände

Doppelwände bezeichnen eine Bauweise, bei der zwei aneinanderliegende Wandschalen einen baulichen Zwischenraum bilden. Dieser Abstand wird als Luft- oder Dämmstoffzwischenraum genutzt und dient der Verbesserung der Wärme- und Schalldämmung sowie dem Feuchtigkeitsschutz. Doppelwände können sowohl tragend als auch nicht tragend ausgeführt werden, häufig kommen sie in Mehrfamilienhäusern, Bürogebäuden oder Passivhäusern vor.

Aufbau und Typen: Eine Doppelwand besteht aus zwei unabhängig voneinander bestehenden Wandschalen, die durch Stützen, Abstandhalter oder Rahmen miteinander verbunden sind. Der Zwischenraum kann belüftet oder luftdicht ausgeführt sein und mit Dämmmaterial gefüllt werden. Varianten umfassen eine luftgefüllte Spalte, eine gefilterte Lüftung, oder eine durchgehende Dämmung im Zwischenraum. Materialien reichen von Mauerwerk, Beton, Holzrahmen bis zu Stahlrahmen.

Vorteile und Nachteile: Vorteile sind geringe Wärmeverluste, verbesserte Schalldämmung, Mauerwerksbrückenreduzierung und erhöhter Feuchteschutz dank getrennten Luftpfaden. Nachteile: erhöhter Flächenbedarf, höhere Bau- und Unterhaltskosten, aufwändigere Planung, potenzielle Feuchteprobleme, wenn der Zwischenraum nicht ordnungsgemäß belüftet wird.

Anwendungen und Planung: Doppelwände werden in Neubau- und Bestandsanpassungen verwendet, insbesondere in Passivhäusern, wenn hohe Dämmstandards gefordert sind. Wichtige Planungsaspekte sind Luftdichtheit, Feuchteschutz, Dämmstoffwahl, Anschluss an Fenster- und Gebäudetechnik sowie Brandschutz. Die Ausführung verlangt statische Abstimmung, Arbeitsfugen- und Anschlussdetails, damit kein Wärmestau oder Kondensat entsteht.