Bestandsanpassungen

Bestandsanpassungen bezeichnet in der Buchführung und dem Lagerwesen die Anpassung der buchhalterisch erfassten Vorrats- oder Warenbestände an die tatsächlich vorhandenen Mengen. Sie dienen der Korrektur von Abweichungen, die durch Inventurdifferenzen, Beschädigungen, Diebstahl, Verderb, fehlerhafte Buchungen oder Zu- und Abgänge während des Geschäftsbetriebs entstehen können. Bestandsanpassungen erfolgen typischerweise nach einer Inventur, einer zweiseitigen Bestandsprüfung oder einem regelmäßigen Stichprobenverfahren (Cycle Counting). Je nach Art der Abweichung werden sie in der Buchführung als Erhöhung oder Verminderung des Vorratsvermögens erfasst.

Die Auswirkungen auf Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung hängen von der Richtung der Abweichung ab. Eine Bestandsminderung aufgrund von Verlust, Beschädigung oder Verderb führt zu einer Minderung des Vorratsvermögens in der Bilanz und zu höheren Material- bzw. Warenaufwendungen in der GuV (Beispiel: Dr. Wareneinsatz/Bestandsminderung, Cr. Vorräte). Eine Bestandsaufhöhung infolge einer korrekten Abrechnung oder Wiederherstellung kann das Vorratsvermögen erhöhen und entsprechende Aufwendungen oder Erträge in der GuV mindern bzw. neutralisieren. In der Praxis werden Bestandsanpassungen oft durch Anpassungsbuchungen in zentralen Konten wie Vorräte, Wareneinsatz oder sonstige Bestandsveränderungen erfasst.

Für die Berichterstattung sind nachvollziehbare Belege, Inventurdifferenzberichte und klare Zuordnung der Ursachen notwendig. Bestandsanpassungen stehen im Zusammenhang mit der Inventur, der Bestandsbewertung und der Lagerlogistik und beeinflussen maßgeblich die Bilanzierung von Vorräten nach geltenden Bewertungsvorschriften.