Distanzwarnungen

Distanzwarnungen bezeichnen Signale oder Warnungen, die die räumliche Trennung zwischen zwei Objekten oder Entitäten kommunizieren. Sie dienen der Verhinderung von Kollisionen und der Aufrechterhaltung sicherer Abstände und finden Anwendung in Transport, Robotik und industrieller Automatisierung.

Im Straßenverkehr gehören Distanzwarnungen zu fortgeschrittenen Fahrerassistenzsystemen (ADAS). Sie nutzen Radar, Lidar, Kameras und Ultraschallsensoren, um den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu schätzen und gegebenenfalls die sogenannte Zeitabstand (Time-to-Collision) zu berechnen. Überschreiten die Warnkriterien bei zu kleinem Abstand oder drohender Kollision, geben Systeme visuelle, akustische oder haptische Warnungen aus; in einigen Fällen greifen adaptive Geschwindigkeitsregelung oder automatisches Bremsen ein.

Technisch basieren Distanzwarnungen auf Sensorfusion, Kalibrierung und Algorithmen, die Schwellenwerte für Warnungen festlegen. Wichtige Herausforderungen sind Fehlauslösungen, Sensoren durch Verschmutzung oder Wettereinflüsse beeinträchtigt, sowie das Risiko von Alarmermüdung, wenn Warnungen zu häufig oder zu spät erfolgen.

Auch andere Bereiche verwenden Distanzwarnungen: maritime Navigation zur Vermeidung von Kollisionsrisiken zwischen Schiffen, Luftfahrt zur Sicherung von Abständen in Anflug- und Trassenprozessen, sowie in der Industrierobotik, wo Sicherheitszonen um Roboterarme einen automatischen Stillstand oder Bremsung auslösen.

Für Design und Regulierung beeinflussen funktionale Sicherheitsstandards wie ISO 26262 die Entwicklung von Distanzwarnsystemen. Weitere Standards befassen sich mit Sensorleistung, Mensch-Maschine-Schnittstellen und der Minimierung missbräuchlicher oder abschreckender Warnungen. Die konkrete Umsetzung variiert je nach Rechtsordnung und Anwendung.