Defektberichte

Defektberichte, auch Defektmeldungen oder Fehlerberichte genannt, sind strukturierte Dokumente, die das Auftreten von Fehlern in Produkten, Systemen oder Prozessen festhalten. Sie dienen der transparenten Beschreibung eines Defekts, seiner Auswirkungen sowie der Nachverfolgung seiner Behebung und der Bewertung der Qualitätsleistung.

Typischer Inhalt eines Defektberichts umfasst eine eindeutige Kennung, eine kurze Zusammenfassung, eine ausführliche Problembeschreibung, die betroffenen Komponenten, die verwendete Umgebung oder Version, Schritte zur Reproduktion, das erwartete und das tatsächliche Verhalten, Reproduzierbarkeit, Schweregrad (Severity) und Priorität, Datum und Melder, zuständige Person bzw. Team sowie ggf. Anhänge wie Screenshots oder Logdateien.

Der Defektbericht wird in der Regel einem Defekt-Tracking-System zugeführt. Dort erfolgt die Klassifikation, Priorisierung, Zuweisung an eine/n Bearbeiter/in und die Bearbeitung über Analyse, Reproduktion, Ursachenforschung (Root Cause Analysis), Fehlerbehebung, Verifizierung der Lösung und schließlich Freigabe bzw. Schließung. Oft ergeben sich aus dem Bericht weitere Schritte wie Tests, Regressionstests oder CAPA-Maßnahmen.

Nutzen und Anwendung: Defektberichte unterstützen Qualitätssicherung, Entwicklung und Support, da sie Transparenz schaffen, die Nachverfolgbarkeit sichern und Messgrößen wie Durchlaufzeit, Öffnungs- und Wiederöffnungsquoten, Defektbehebungszeit sowie Defekt­dichte ermöglichen. In vielen Branchen werden Defektberichte gemäß internen Templates und, wo vorgeschrieben, regulatorischen Anforderungen geführt.

Dieses Format fördert kontinuierliche Verbesserung durch nachvollziehbare Ursachenanalyse und dokumentierte Korrektur- und Präventionsmaßnahmen.