DNSinfrastruktur

DNSinfrastruktur bezeichnet die Gesamtheit der Systeme, Protokolle und Prozesse, die das Domain Name System (DNS) zuverlässig betreiben. Sie ermöglicht die Übersetzung von menschenlesbaren Domainnamen in IP-Adressen und unterstützt die Namensauflösung in Internetkommunikation, indem sie Anfragen durch eine hierarchische Struktur von Nameservern weiterleitet.

Die Infrastruktur gliedert sich in Root-Nameserver, Top-Level-Domain-Nameserver (TLD) und autoritative Nameserver für Zonen sowie rekursive Resolver, die Anfragen der Endnutzer verarbeiten. Die Root-Namensserver bilden das Fundament: Ihre 13 Namensserver-Gruppen (A bis M) betreiben weltweit redundante, oft anycastete Instanzen.

Endnutzer erzeugen Anfragen bei rekursiven Resolvern, die, falls nötig, Zoneninformationen von autoritativen Nameservern abrufen, cachen und wiederverwenden. DNS-Daten bestehen aus Resource Records wie A, AAAA, NS, SOA, MX, CNAME, TXT; Zonendaten werden in Zonen-Dateien gepflegt und via AXFR/IXFR übertragen.

Die Protokollfassung erfolgt primär über UDP auf Port 53; TCP 53 wird für Zuverlässigkeit und Zonentransfers genutzt. TTL bestimmt, wie lange Antworten zwischengespeichert werden. Wichtige Sicherheitsaspekte sind DNSSEC zur Integrität, sowie neue Verschlüsselungsformen wie DoH und DoT zur Privatsphäre.

DNSinfrastruktur erfordert Redundanz, Load-Balancing, Monitoring und Auditing. Governance umfasst Organisationen wie IANA und ICANN sowie Root-Zone-Verwaltung. In modernen Netzen arbeiten DNS, CDN und Cloud-Dienste zusammen, wobei Sicherheit, Leistung und Datenschutz zentrale Zielgrößen bleiben.