CADBIMUmgebungen

CADBIMUmgebungen bezeichnen digitale Arbeitsumgebungen im Bau- und Planungswesen, die computergestütztes Zeichnen (CAD) und Building Information Modeling (BIM) integrieren. Ziel ist es, geometrische Entwürfe mit reicher informationeller Semantik zu verknüpfen, um Planung, Ausführung und Betrieb eines Bauwerks modellbasiert zu unterstützen. In solchen Umgebungen arbeiten Fachdisziplinen wie Architektur, Tragwerksplanung, Haustechnik und Bauablaufplanung gemeinsam an einer koordinierten Modellbasis.

Wichtige Bestandteile sind parameterisierte 3D-Modelle, zentrale Daten- und Informationsmanagementsysteme, kollaborative Plattformen sowie Standards und Workflows zur modellgetriebenen Zusammenarbeit. CAD liefert meist präzise Geometrie, während BIM zusätzliche Daten enthält (Materialien, Bauteilattribute, Kosten, Wartungshinweise) und den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks abbildet. Durch die Modellbasierung ermöglichen CADBIMUmgebungen Maßnahmen wie Kollisionsprüfungen, Simulationen, Mengenermittlung und frühzeitige Transparenz über Kosten und Termine.

Interoperabilität und Standards spielen eine zentrale Rolle. IFC (Industry Foundation Classes) dient dem bereichsübergreifenden Datenaustausch, ISO 19650 regelt das Informationsmanagement in BIM-Projekten. Typische Softwarelandschaften umfassen CAD-Tools (z. B. AutoCAD) neben BIM-Plattformen wie Revit, ARCHICAD, MicroStation oder Allplan, oft ergänzt durch cloudbasierte Kollaborationsläufe (z. B. BIM-Clouds, Projekträume).

Vorteile von CADBIMUmgebungen liegen in besserer Koordination, reduzierten Mehr- und Nacharbeiten, präziseren Kosten- und Terminplänen sowie effektiverem Facility Management. Herausforderungen sind Datenqualität, Governance, Schulung, Lizenzmodelle und die Bereitschaft zur interoperablen Zusammenarbeit über Disziplinen und Anbieter hinweg.