Budgetüberschreitungen

Budgetüberschreitungen bezeichnet das Überschreiten des ursprünglich geplanten Budgets durch tatsächlich angefallene Kosten. Sie treten in Projekten, Programmen sowie in laufenden Betriebsbudgets auf und können sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor vorkommen. Die Abweichung wird oft durch Kennzahlen wie Kostenvarianz oder Earned-Value-Management analysiert.

Ursachen liegen häufig in einer Umfangserweiterung (Scope Creep), unklaren oder unvollständigen Anforderungen, ungenauen Schätzungen, Preis- und Lohnerhöhungen, Verzögerungen, Lieferproblemen, Änderungen im Zeitplan sowie schlechtem Ressourcen- oder Lieferantenmanagement. Auch unvorhergesehene Ereignisse, Risiken, politische Vorgaben oder mangelnde Änderungskontrollen können zu Mehrkosten führen.

Die Auswirkungen reichen von geringerer Rentabilität und eingeschränkten Investitionsmöglichkeiten über vertragliche Folgen bis hin zu Reputationsverlusten. In öffentlichen Budgets können Überschreitungen politische Prozesse verzögern oder zu Nachtragsfinanzierung führen.

Messung und Kennzahlen helfen bei der Erkennung: Kostenvarianz (CV = EV − AC) und Kostenleistungsindex (CPI = EV/AC) geben Auskunft über die Kostenentwicklung. Vergleich von Planwerten mit Istwerten erfolgt oft über Budget at Completion (BAC) vs. Actual Cost (AC) oder ähnliche Indikatoren. Earned Value liefert zusammen mit Zeitkennzahlen auch Hinweise auf Terminverstöße.

Management und Prävention zielen auf frühzeitige Warnzeichen, realistischeres Schätzen, Pufferbudgets, striktes Änderungsmanagement, regelmäßiges Monitoring, Risikoregister sowie Transparenz gegenüber Stakeholdern. Gute Governance reduziert das Risiko von Budgetüberschreitungen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.