Blasenreizungen

Blasenreizungen bezeichnet kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein unspezifisches Beschwerdebild, das durch Reizung der Blasenschleimhaut entsteht. Typische Symptome sind Harndrang, häufiges Wasserlassen und Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen. Die Beschwerden können episodisch oder chronisch auftreten und verschiedene Ursachen widerspiegeln.

Ursachen umfassen infektiöse Gründe wie Harnwegsinfekte und Blasenentzündung; nichtinfektiöse Ursachen wie eine überaktive Blase oder interstitielle Zystitis; Reizstoffe wie Koffein, Alkohol, Zitrusfrüchte, scharfe Gewürze und Nikotin; Medikamente oder Therapien (Chemotherapie, Strahlung); Blasensteine; Abflussstörung der Harnwege; Prostataerkrankungen bei Männern.

Diagnostik erfolgt durch Anamnese, körperliche Untersuchung, Urinstatus und Urinkultur, ggf. Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie Ultraschall. Bei unklarer Ursache oder Verdacht auf spezielle Blasenkrankheiten kann eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) sinnvoll sein.

Behandlung richtet sich nach der Ursache. Infektionen werden mit Antibiotika behandelt; Allgemein gelten ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Vermeiden von Reizstoffen. Bei überaktiver Blase kommen Verhaltensmaßnahmen (Blasentraining) sowie Medikamente wie Antimuskarinika oder β3‑Agonisten zum Einsatz. Interstitielle Zystitis erfordert meist Blaseninstillationen, Beckenboden- oder Schmerztherapie; bei schweren Fällen sind spezialisierte Therapien möglich. Steine oder Abflussstörungen müssen ursächlich behandelt werden.

Prävention umfasst ausreichende Hydration, Reduktion von Kaffee, Alkohol und Nikotin, regelmäßiges Wasserlassen nach dem Bedarf und frühzeitige Behandlung von Harnwegsinfekten. Blasenreizungen sind häufig gut behandelbar, abhängig von der Ursache.