Bioabsorbierbare

Bioabsorbierbare, auch resorbierbare Materialien oder Implantate, sind solche, die nach dem Einbringen in den Körper schrittweise abgebaut, hydrolytisch oder enzymatisch zersetzt und schließlich vom Organismus aufgenommen werden. Ihr Ziel ist es, eine zeitlich begrenzte Funktion zu erfüllen, ohne dass eine operative Entfernung erforderlich ist.

Zu den häufig verwendeten bioabsorbierbaren Materialien gehören Polymere wie Polylactide (PLA), Polyglycolide (PGA) und ihre Copolymere (PLGA), Polycaprolacton (PCL) sowie natürliche Polymere wie Gelatine oder Chitosan. Biokompatible Metalllegierungen auf Magnesiumbasis und Zerfallsprodukte wie Calciumphosphate runden das Spektrum ab. Implantate können in Form von Nahtmaterial, Schrauben, Platten oder Gewebeersatzstrukturen auftreten; auch Träger für medikamentenfreisetzende Systeme sind möglich.

An Anwendungen finden sich vor allem in der Chirurgie und Orthopädie, bei Nähfäden und intraoperativen Implantaten sowie in der Drug-Delivery-Forschung und in neueren Fällen bei bestimmten endovaskulären oder Gewebereparatur-Anwendungen.

Der Abbau erfolgt üblicherweise durch hydrolytische Spaltung der Polymerketten oder durch Korrosion/enzymatische Prozesse. Die Abbauprodukte wie Laktat, Glykolat, Magnesiumionen und Mineralphosphate sollten vom Körper sicher verarbeitet oder ausgeschieden werden. Die Geschwindigkeit des Abbaus variiert stark und beeinflusst mechanische Eigenschaften, Porenbildung und Heilungsverläufe. Ungeplante Reaktionen können Entzündungen, lokale Gewebereaktionen oder unvollständige Resorption sein.

Vorteile von Bioabsorbierbaren Implantaten sind der Wegfall einer Folgerevision zur Entfernung, geringeres Fremdkörpervolumen und in bestimmten Fällen eine bessere Heilung. Nachteile schließen variable Abbauraten, Kosten, potenzielle Gewebereaktionen und begrenzte Festigkeit bei bestimmten Anwendungen ein. Regulatorisch unterliegen sie wie andere medizinische Geräte umfangreichen Biokompatibilitäts- und Sicherheitsprüfungen, klinischen Studien und Zulassungsverfahren.