Bildkritik

Bildkritik bezeichnet die systematische, interpretierende Beurteilung visueller Darstellungen, darunter Malerei, Fotografie, Filmstill und digitale Bilder.

Sie findet in Museen, Galerien, Verlagen, Zeitungen sowie in der akademischen Forschung statt. Bildkritik verbindet Elemente der Kunstgeschichte, der Bildtheorie, der Medienkunde und der Kommunikationswissenschaft. Typische Fragestellungen betreffen Komposition, Lichtführung, Farbharmonien, Perspektive, Ikonografie, Rezeption sowie Absicht und Wirkung beim Publikum.

Methodisch beruht Bildkritik auf beschreibender Analyse, Interpretationsschritten und Bewertungskriterien. Kritiker beschreiben zunächst visuelle Merkmale, setzen sie in Kontext (Historie, Künstlerinnen und Künstler, Entstehungsgeschichte) und ziehen Theorien zur Bedeutung heran. Ethik und politische Kontexte spielen oft eine zentrale Rolle, etwa bei Repräsentation, Stereotypen oder Manipulation.

Historisch entwickelte sich Bildkritik aus der Kunst- und Bildwissenschaft. In der Gegenwart wird sie auch als Teil der visuellen Kulturforschung verstanden und findet in digitalen Medien neue Formen und Reichweiten, etwa durch Online-Plattformen, Bildrezensionen und kommentierte Publikationen.

Zentrale Begriffe der Bildkritik sind Bildanalyse, Ikonografie, Ikonologie, Komposition, Bildwirkung und Rezeption. Kritik zielt nicht nur auf den künstlerischen Wert, sondern auch auf gesellschaftliche Funktionen von Bildern, ihre Herstellungsprozesse und ihre Auswirkungen auf Wahrnehmung und Diskurs.