Bestechungsdelikt

Bestechungsdelikt ist ein Sammelbegriff im deutschen Strafrecht für Straftatbestände, die darauf abzielen, durch Gewährung, Versprechung oder Annahme von Vorteilen die rechtskonforme Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bestechung und die Bestechlichkeit von Amtsträgern. Neben dem öffentlichen Bereich existieren auch Regelungen zur Bestechung im geschäftlichen Verkehr, die Wirtschaftskriminalität betreffen.

Bestechung steht in der Regel für die aktive Handlung: Wer einem Amtsträger durch Gewähren, Versprechen oder Zufügen von Vorteilen zu einer Diensthandlung verleitet oder ihn zu einer bestimmten Entscheidung beeinflusst, handelt strafbar. Die Bestechlichkeit umfasst die entgegen gesetzte Seite: Wer als Amtsträger Vorteile annimmt, verlangt oder sich zu dieser Annahme verleiten lässt, begeht eine Straftat. Amtsträger ist ein weiter gefasster Rechtskreis, der Beamte, Angestellte in öffentlichen Verwaltungen, Richter und ähnliche personen umfasst, deren Amtstätigkeit die Integrität der Behörde schützen soll.

Bestechung im geschäftlichen Verkehr wird als privatwirtschaftliches Korruptionsdelikt bezeichnet. Hierbei geht es um das Versprechen, Anbieten oder Gewähren von Vorteilen, um geschäftliche Entscheidungen oder andere wirtschaftliche Vorteile zu beeinflussen, sowie die entsprechende Aufnahme oder Anforderung solcher Vorteile durch Privatpersonen in bestimmten Funktionen.

Die Straftaten dienen dem Schutz der Unabhängigkeit staatlicher Entscheidungen sowie eines fairen wirtschaftlichen Wettbewerbs. Typische Tatbestandsmerkmale sind das Vorliegen eines Vorteils, ein Dienst- oder Geschäftsakt, eine Absicht, diesen Einfluss zu erzielen, sowie der konkrete Zusammenhang zwischen Vorteilsgewährung oder -annahme und der Diensthandlung oder Geschäftsentscheidung. Sanktionen reichen je nach Deliktsform und Einzelfall von Freiheits- oder Geldstrafe, wobei Umfang und Schwere der Folgen die Rechtsfolgen bestimmen.