Belüftungsbedingungen

Belüftungsbedingungen beschreiben die Qualität, Menge und Verteilung der Außenluft in einem Gebäude sowie den Abtransport verbrauchter Innenluft. Sie ergeben sich aus der Wechselwirkung von Gebäudehülle, Lüftungstechnik, Nutzungsverhalten und Klima und beeinflussen die Innenraumluftqualität (IAQ), das thermische Wohlbefinden und die Energieeffizienz.

Wesentliche Größen sind der Außenluftanteil, die Luftwechselrate (ACH), die Luftverteilung, der Druckdifferenz zwischen Innenraum und Außenumgebung, Temperatur und relative Feuchte sowie die Belastung durch Schadstoffe, Partikel und Gerüche. Natürliche Belüftung erfolgt über Fenster und Öffnungen, mechanische Belüftung über zentrale oder dezentrale Systeme, oft mit Wärme- oder Feuchte-Rückgewinnung.

Standards liefern Orientierung. In Deutschland sind DIN EN 16798-1 und DIN 1946-6 zentrale Grundlagen für die Bewertung von Innenluftqualität, Belüftung und Raumklima. Praxisrelevant sind Zielwerte für CO2-Konzentrationen als Indikator ausreichender Frischluft sowie Anforderungen an Filterung, Temperatur- und Feuchtebereiche.

Zur Bewertung der Belüftung dienen Messgrößen wie CO2-Konzentration, Partikel- und VOC-Werte, relative Feuchte sowie die gemessene oder berechnete Luftwechselrate. Eine gute Belüftung verhindert Ansammlungen von Schadstoffen, reduziert Gerüche und das Risiko von Schimmelbildung und kann die kognitive Leistungsfähigkeit und den Komfort verbessern.

Oft besteht ein Kompromiss zwischen Energieeffizienz und ausreichender Belüftung; moderne Systeme nutzen bedarfsgesteuerte Regelung, Luftmengensteuerung, Wärmerückgewinnung und Filtertechnologien, um beides zu berücksichtigen.