Axilladissektion

Die Axilladissektion ist ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung axillärer Lymphknoten. Sie wird überwiegend bei Brustkrebs eingesetzt, um das Ausmaß des Lymphknotenbefalls zu bestimmen (Staging) und potenziell metastasierende Zellen zu entfernen. Ziel ist es, das Tumorausmaß zu klären, lokale Kontrolle zu verbessern und die weitere Systemtherapie zu planen.

Beim Eingriff werden in der Regel Lymphknoten aus der Achselhöhle (Axilla) entfernt, üblicherweise in den Levels I bis III, die sich anatomisch zum Musculus pectoralis minor verhalten. Es gibt Varianten wie die komplette Axilladissektion (Entfernung von Level I–III) oder selektive Dissektionen, etwa nur Level I oder eine Sentinel- bzw. zentrale Gruppe. Oft wird zuvor oder zeitgleich eine Sentinel-Lymphknoten-Biopsie durchgeführt, um das Ausmaß der axillären Belastung zu steuern.

Indikationen sind klinisch tastbare oder bildgebend verdächtige axilläre Knoten bei Brustkrebs, nach positiver Sentinel-Lymphknoten-Biopsie oder wenn eine axilläre Metastasierung in der Staging-Diagnostik nachgewiesen wurde. In der Nachbehandlung kann die Axilladissektion je nach Behandlungsstrategie, etwa nach einer neoadjuvant terapi, angepasst werden.

Zu den häufigsten Komplikationen gehören Lymphedem des Arms, Serom oder Wundinfektionen, sensorische Ausfälle durch Ausfall des Nervus intercostobrachialis sowie Verletzungen des Nervus thoracodorsalis oder des Nervus thoracicus longus. Schmerzen, Schultersteifigkeit und Bewegungseinschränkungen sind ebenfalls möglich. Die postoperative Versorgung umfasst Drainagen, Wundheilung, Schmerztherapie und Rehabilitationsmaßnahmen.

Alternativen und Erweiterungen umfassen die Sentinel-Lymphknoten-Biopsie und die modifizierte radikale Vorgehensweise. Die Wahl hängt von Tumorbiologie, Befundlage und Behandlungsstrategie ab. Langfristige Folgen wie Lymphedema erfordern oft Physiotherapie, Kompression und regelmäßige Nachsorge.