Architekturmanagement

Architekturmanagement ist eine Disziplin der Unternehmensführung, die darauf abzielt, Architekturen als Ganzes systematisch zu planen, zu steuern und weiterzuentwickeln. Es umfasst die Abstimmung von Geschäfts- und IT-Architektur, die Festlegung von Prinzipien und Zielen sowie die Sicherstellung von Konsistenz, Qualität und Wandelbarkeit über alle Architekturdimensionen hinweg. Typischerweise unterscheidet man zwischen der Unternehmensarchitektur, die Strategien, Prozesse und Informationsflüsse abbildet, und der IT-Architektur, die Systeme, Anwendungen, Daten und Technologien beschreibt.

Zu den Aufgaben gehören Architektur governance, Architekturmanagement im Projekt- und Portfolio-Kontext, das Definieren von Architekturprinzipien, Zielarchitektur und Roadmaps, sowie das Controlling von Konformität und Veränderungsprozessen. Ein Architekturboard oder Steering Committee koordiniert Entscheidungen, während Architektenmodelle und -kataloge Transparenz schaffen. Das Architekturmanagement berücksichtigt Lebenszyklusphasen wie Entwurf, Bewertung, Implementierung und Weiterentwicklung.

Typische Vorgehensweisen greifen auf etablierte Frameworks zurück, etwa TOGAF, Zachman oder ArchiMate, sowie auf Standards wie ISO/IEC 42010. Der Prozess umfasst die Entwicklung eines Architekturvision, Aufbau einer Baseline- und einer Zielarchitektur, Gap-Analysen und Migrationspläne, sowie Architektur-Reviews und Architektur-Change-Management. Kennzahlen und Audits dienen der Steuerung von Qualität, Sicherheit und Compliance.

Der Nutzen des Architekturmanagements liegt in der besseren Abstimmung von Geschäfts- und IT-Strategie, erhöhter Agilität bei Veränderungen, Risikominimierung, Kostenkontrolle und verbesserter Interoperabilität. Es unterstützt Portfoliomanagement, Architekturtransparenz und langfristige Investitionsentscheidungen. Stakeholder sind Geschäftsführung, IT-Leitung, Fachbereiche, Architekten, Entwickler und Auditoren.