Ansteckmikrofone

Ansteckmikrofone, auch Lavaliermikrofone genannt, sind kompakte Mikrofonsysteme, die am Körper getragen oder befestigt werden, meist mit einer Klemme am Kragen oder an der Kleidung. Sie ermöglichen freihändiges Sprechen und werden in Film- und Fernsehproduktionen, Theater, Vorträgen und Videoproduktionen eingesetzt.

Sie bestehen typischerweise aus einer kleinen Mikrofonkapsel (häufig ein Elektret-Kondensatormikrofon), einem Clip, einem Kabel und einer Anschlussstelle. Viele Modelle sind kabelgebunden; Funkvarianten umfassen zusätzlichen Sender und Empfänger. Elektret-Kondensatormikrofone bieten hohe Empfindlichkeit bei kleinem Gehäuse, sind aber gegenüber Feuchtigkeit anfälliger. Wireless-Systeme arbeiten in verschiedenen Bandbreiten (z. B. UHF, 2,4 GHz) und benötigen Batterien; sie können Interferenzen ausgesetzt sein.

Der Mikrofonkopf wird am Kragen oder Brustbereich befestigt, typischerweise in der Nähe des Mundes in einem Abstand von etwa 5 bis 20 Zentimetern. Die Platzierung beeinflusst Klang, Lautstärke und Proximity-Effekt. Reibungen am Kleidungsstoff oder Bewegungen können Störgeräusche verursachen; für Wind- oder Außenaufnahmen wird oft ein Windscreen verwendet.

Vorteile und Einschränkungen: Ansteckmikrofone bieten eine unauffällige, freihändige Tonaufnahme und eignen sich gut für Interviews, Bühnenauftritte und Nahaufnahmen. Nachteile sind Geräusche durch Kleidung, Bewegungen, Proximity-Effekt bei bestimmten Richtcharakteristiken und Windgeräusche; kabelgebundene Systeme begrenzen Bewegungsfreiheit, Wireless erfordert Batterien und kann störanfällig sein.

Auswahl und Pflege: Bei der Auswahl sollte man die Richtcharakteristik (omnidirektional vs. kardioid), Frequenzgang, Empfindlichkeit, Anschlussart und Kompatibilität beachten; für Video bevorzugt man eine klare Sprachabbildung. Kabel regelmäßig schützen, Clips überprüfen, Windscreens reinigen; bei Wireless-Systemen Batterien wechseln und Störquellen vermeiden.