Anlaufkosten

Anlaufkosten, auch Start-up-Kosten genannt, bezeichnet man in der Betriebswirtschaft die einmaligen Kosten, die vor oder in der Anfangsphase einer neuen Geschäftstätigkeit, eines Projekts oder einer Produktionslinie anfallen. Sie dienen dazu, das Vorhaben überhaupt erst startklar zu machen und können sowohl technischer als auch organisatorischer Natur sein.

Typische Bestandteile der Anlaufkosten sind Machbarkeitsstudien, Marktanalysen, Rechts- und Genehmigungsprozesse, Planung und Projektmanagement, Anschaffung und Installation von Anlagen, Inbetriebnahme und Tests, Schulungen des Personals, Einführung von Prozessen sowie erste Marketing- und Vertriebsausgaben und ggf. der Aufbau von Vorräten. Je nach Kontext können auch Kosten für die Entwicklung von Software oder Prototypen zählen, die direkt der Inbetriebnahme dienen.

In der Bilanzierung hängt die Behandlung von Anlaufkosten vom geltenden Rechnungslegungsstandard ab. Grundsätzlich werden einige dieser Kosten als Teil der Anschaffungskosten eines Vermögenswerts zu aktivieren, sofern sie direkt erforderlich sind, um den Vermögenswert in den betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Andere Anlaufkosten werden in der Regel sofort als Aufwand erfasst, insbesondere wenn sie nicht direkt einem Vermögenswert zuordenbar sind oder die Aktivierungskriterien nicht erfüllen. Die Zuordnung beeinflusst das Ergebnis in der Anfangsphase und die spätere Abschreibung oder Amortisation.

Wirtschaftlich bedeutsam sind Anlaufkosten vor allem für Budgetplanung, Rentabilitätsanalyse und die Bestimmung des Break-even-Punktes eines neuen Vorhabens. See also: Gründungskosten, Rüstkosten.