Ameisensäure

Ameisensäure, chemisch HCOOH, ist die einfachste Carbonsäure. Sie ist eine farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch, siedet bei 100,8 °C und hat eine Dichte von etwa 1,22 g/cm³. Sie ist vollständig wasserlöslich und bildet mit Basen Salze (Formate) sowie mit Alkoholen Ester, wie zum Beispiel Methylformiat. Als schwache Säure besitzt sie einen pKa-Wert um 3,75.

Vorkommen und Herstellung: Ameisensäure kommt natürlich in geringen Mengen in einigen Pflanzen, Tieren und Bakterien vor. Der Name leitet sich vom lateinischen formica für Ameise ab, da sie in Ameisenstichen vorkommt. Industriell wird Ameisensäure überwiegend durch Oxidation von Methanol mit Luft unter Katalyse hergestellt, meist mit Silberkatalysatoren, wobei Formic acid und Kohlendioxid entstehen. Alternative Herstellungswege umfassen die Hydrolyse von Formamiden oder die Umwandlung formylhaltiger Vorstufen.

Verwendungen: Sie dient als wichtiger chemischer Zwischenstoff für Formate und Ester und wird in der Leder- und Textilindustrie, bei der Siliermittel- und Silagebehandlung sowie in der Reinigungs- und Extraktionstechnik genutzt. Formiate und estertische Produkte finden breite Anwendung in der Chemie. Formic acid dient auch als Reduktionsmittel in bestimmten Synthesen.

Sicherheit und Lagerung: Formi­säure ist korrosiv und reizt Haut, Augen und Atemwege. Konzentrationen können schwere Verätzungen verursachen. Dampf-/Luft-Gemische können reizend wirken; ihr Kontakt mit Oxidationsmitteln ist gefährlich. Sie ist chemisch reaktiv, daher sachgemäß lagern und mit geeigneter Schutzausrüstung verwenden.