Alterskohorten

Alterskohorte bezeichnet in der Demografie eine Gruppe von Personen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt dasselbe Alter bzw. dasselbe Altersintervall teilen. Häufig werden Alterskohorten in Fünfjahresintervallen definiert, zum Beispiel 0–4, 5–9, 60–64 oder 65–69 Jahre. Im Unterschied zu Geburtskohorten, die nach dem Geburtsjahr bestimmt werden, richten sich Alterskohorten nach dem aktuellen Alter der Personen. Deshalb wandern Individuen von einer Alterskohorte in die nächste, sobald die Zeit voranschreitet, während Geburtskohorten über die Zeit stabil bleiben.

Alterskohorten werden in vielen Bereichen verwendet. In der Demografie dienen sie der Beschreibung der Altersstruktur einer Bevölkerung und der Darstellung alters­spezifischer Größen wie Sterblichkeit, Geburten- oder Erkrankungsraten. In der Gesundheitsforschung und Epidemiologie ermöglichen altersgruppierte Analysen Vergleichbarkeit über Populationen hinweg, wenn die Altersverteilung berücksichtigt wird (Alterstandardisierung, alters­spezifische Risken). In der Sozial- und Wirtschaftsforschung finden sich Alterskohorten in Studien zur Erwerbstätigkeit, Pensionierung, Bildungswegen oder Konsumverhalten.

Wichtige methodische Hinweise: Da sich Alterskohorten im Laufe der Zeit verschieben, können Perioden- und Kohorteneffekte die Interpretation erschweren. Zur Trennung dieser Effekte werden Modelle verwendet, die Alter, Periode und Kohorte berücksichtigen (APC-Modelle) oder andere analytische Ansätze.

Zusammengefasst dienen Alterskohorten der systematischen Gliederung einer Bevölkerung nach Alter, um Strukturen zu beschreiben und altersbezogene Prozesse besser zu analysieren.