Aktivitätsniveaus

Aktivitätsniveaus bezeichnet das Ausmaß körperlicher oder systemischer Aktivität in einem bestimmten Zeitraum. Der Begriff wird in verschiedenen Fachrichtungen verwendet, etwa in der Gesundheits- und Bewegungsforschung, der Biologie oder im Arbeitsleben, um zu beschreiben, wie intensiv sich ein Organismus, eine Person oder eine Gruppe bewegt oder arbeitet.

Messung und Kategorien erfolgen häufig über metabolische Größen wie METs (ein MET entspricht dem Ruheenergieverbrauch), Fragebögen wie IPAQ oder tragbare Messgeräte wie Beschleunigungsmesser. Typische Kategorien reichen von sedentary (sitzend, geringer Energieverbrauch) über leichte Aktivität bis zu moderater und kräftiger bis sehr kräftiger Aktivität. Häufige Einordnung lautet: sedentary <1,5 MET, leicht 1,5–3 MET, moderat 3–6 MET, kräftig >6 MET. In der Praxis werden auch Alltagsaktivitäten, Arbeitsaufgaben und sportliche Belastungen unterschieden.

Anwendungsbereiche umfassen die Bewertung von Lebensstil und Leistungsfähigkeit, die Planung von Trainingsprogrammen sowie die epidemiologische Ermittlung von Gesundheitsrisiken. In der Biologie kann der Begriff auch auf zelluläre oder organismische Aktivitätsniveaus bezogen werden, beispielsweise hinsichtlich Enzymaktivität oder Genexpression. Gesundheitsrelevanz entsteht vor allem durch regelmäßige Aktivität: Allgemeine Richtlinien empfehlen für Erwachsene mindestens 150 Minuten moderat-intensive Aktivität pro Woche plus Muskeltraining, wobei auch alternative Muster Nutzeffekt haben können.

Variablen, die Aktivitätsniveaus beeinflussen, sind Alter, Geschlecht, Fitnesszustand, Gesundheitsstatus und Umweltbedingungen. Unterschiede ergeben sich auch je nach Messmethode und Kontext. Kritisch ist die Abhängigkeit von Selbstberichten bei einigen Methoden und die Annäherung durch MET-Werte, die individuelle Unterschiede nicht vollständig abbilden. Beispiele für Alltagsaktivitäten reichen von Gehen und Hausarbeiten bis hin zu Radfahren oder Joggen in moderater bis kräftiger Intensität.