Aerosolien

Aerosolien sind feine Feststoff- oder Flüssigkeitsteilchen, die in Gasen suspendiert sind, meist in der Luft. Sie variieren im Durchmesser von einigen Nanometern bis zu mehreren Mikrometern; aufgrund ihrer geringen Größe können sie in der Atmosphäre länger verweilen und sich weit verbreiten.

Sie werden in natürliche und anthropogene Aerosole eingeteilt. Natürliche Beispiele sind Staub, Pollen, Meeresnebel, Vulkanasche und gelegentlicher Rauch; anthropogene Beispiele umfassen Feinstaub aus Verkehr, Industrieemissionen, Landwirtschaft sowie Rauch aus Bränden.

Aerosole beeinflussen Umwelt und Klima direkt durch Lichtstreuung und Absorption und indirekt durch Beeinflussung der Wolkenbildung als Kondensationskerne. Die Wirkung hängt von Größe, chemischer Zusammensetzung und Abscheidungseigenschaften ab.

Für die Gesundheit spielen Aerosole eine zentrale Rolle. Feinstaub (PM2.5) und grober Staub (PM10) können in die Lunge gelangen und Gesundheitsschäden verursachen. Bioaerosole, Rauch, Ruß und synthetische Partikel können Atemwege, Herz-Kreislauf-System und Immunreaktionen beeinträchtigen.

Messung erfolgt durch optische Partikelzähler, Nephelometer, Gravimetrie und Probenahme auf Filtern. Modelle der Luftqualität schätzen Konzentrationen und Verfrachtungen. Internationale Richtlinien und nationale Grenzwerte dienen dem Gesundheitsschutz und der Umweltüberwachung.

Aerosole finden auch Anwendung in der Medizin (Nebeltherapie, Inhalatoren) und in der Technik (Lackierung, Sprühprozesse). Die Aerosolforschung umfasst Chemie, Physik, Umweltwissenschaften und Ingenieurwesen, um Entstehung, Verhalten und Auswirkungen besser zu verstehen.