Abschlagszahlung

Abschlagszahlung bezeichnet eine Teilzahlung eines vereinbarten Preises vor der vollständigen Erbringung der Leistung. Sie kommt häufig bei umfangreichen Projekten oder Leistungen in fortschreitenden Phasen vor. Im Unterschied zur Vorauszahlung bezieht sich die Abschlagszahlung auf bereits erbrachte bzw. fortgeschrittene Teile der Leistung, nicht auf die gesamte Lieferung im Voraus.

Die Praxis sieht meist vor, dass nach Abschluss eines Leistungsabschnitts oder zum Erreichen eines Meilensteins eine Abschlagsrechnung gestellt wird. Der Anteil am Gesamtpreis, der Fälligkeitstermin und eventuelle Sicherheiten (z. B. Bürgschaft, Retention) richten sich nach vertraglichen Vereinbarungen. Die Schlusszahlung erfolgt erst nach Abnahme der gesamten Leistung.

Für den Auftragnehmer verbessert eine Abschlagszahlung die Liquidität; für den Auftraggeber reduziert sie das Risiko von Spitzenzahlungen. Allerdings besteht das Risiko, dass bereits gezahlte Beträge ohne vollständige Erfüllung nicht durchsetzbar bleiben oder Mängel auftreten. Daher werden häufig Abnahmekriterien, Retentionsvereinbarungen oder Sicherheiten vereinbart und ein klares Abrechnungs- bzw. Abnahmeverfahren festgelegt.

Rechtlich ist der konkrete Ablauf durch Vertrag geregelt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Abschlagszahlungen in Handels- und Werkverträgen üblich. Neben vertraglichen Bestimmungen können Verzugszinsen, Rückforderungsrechte bei Mängeln und das Recht zum Zurückbehalt der Zahlung je nach Rechtsordnung gelten.

Typische Einsatzgebiete sind Bauprojekte, Lieferverträge mit mehrstufigem Lieferplan und Wartungsverträge, bei denen Teilzahlungen nach Fortschritt vereinbart sind.