Abrechnungsdomäne

Abrechnungsdomäne bezeichnet in der IT- und Unternehmensarchitektur den Subbereich eines Softwaresystems, der für alle Vorgänge rund um Abrechnung, Fakturierung und Forderungsmanagement zuständig ist. In der Praxis wird sie oft als eigener bounded context im Sinne von Domain-Driven Design organisiert und bildet die zentrale Stelle für finanzielle Transaktionen im Unternehmen.

Aufgaben und Funktionen umfassen die Fakturierung (Rechnungsstellung), Zahlungsabwicklung, Forderungsmanagement, Mahnwesen, Gutschriften und Rückerstattungen, sowie die Umsatzsteuerberechnung und -meldungen. Zusätzlich können Rabatt- und Skontoverarbeitung, Kredit- bzw. Debitorenmanagement, Revisions- und Audit-Trails Bestandteil sein. Ziel ist eine korrekte, nachvollziehbare Abrechnung über alle Vertriebskanäle hinweg.

Zusammenhänge bestehen zu angrenzenden Domänen wie Order-to-Cash, dem ERP-System, Zahlungsdienstleistern, der Finanzbuchhaltung (GoBD, HGB) und ggf. dem Kredit- oder Risikomanagement. Die Kommunikation erfolgt typischerweise über APIs, Messaging oder Batchprozesse, um Integrationen mit anderen Systemen sicherzustellen.

Datenmodellseitig stehen Rechnungen, Rechnungsposten, Kunden, Debitoren, Zahlungen, Gutschriften, Umsatzsteuer, Belegnummern, Währungen und Statusfelder im Mittelpunkt. Wichtige architektonische Muster sind eigenständige Microservices oder Boundet Contexts, Event-getriebene Architekturen und API-first-Ansätze, oft mit Anti-Corruption Layer zur Integration anderer Domänen.

Rechtliche Anforderungen umfassen GoBD, Aufbewahrungsfristen, Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Datenschutz. Die Abrechnungsdomäne zielt darauf ab, Genauigkeit, Revisionssicherheit und Transparenz der Finanzprozesse zu gewährleisten.